„Der Fall el Masri“ (97 Min) ist ein Politthriller!
2004 war der deutsche Staatsbürger Khaled El-Masri von der CIA in ein Geheimgefängnis nach Afghanistan verschleppt, verhört und gefoltert worden. Fünf Monate später wurde er in einem Wald in Albanien wieder ausgesetzt.
Khaled el Masri, 2004, nach seiner Verschleppung und Folterung durch die CIA.
2016 gab die CIA auf Klage einer Menschenrechtsorganisation hin den internen Bericht zur Entführung frei. Dieser Bericht kam zu dem Ergebnis, dass Khaled El-Masri unschuldig und die Entführung ein Fehler und ein einziges Desaster war.
Schwer traumatisiert kämpft Khaled El-Masri bis heute vergeblich um eine Entschuldigung. Die Bundesregierung half ihm nicht. 2009 verprügelte er den Oberbürgermeister von Neu-Ulm und musste fünf Jahre ins Gefängnis. Danach verschwand er spurlos.
Khaled el Masri heute. Noch immer kämpft mit den Folgen der Entführung. Auf eine Entschuldigung wartet er bisher vergeblich.
Der Filmemacher Stefan Eberlein beschloss Khaled el Masri zu suchen. Zum ersten Mal erzählen die Protagonisten seine Geschichte: Khaled El-Masri selbst, seine Familie, sein Anwalt, die Ermittler, die Staatsanwaltschaft, die investigativen Journalisten.
Es schweigen: die CIA und die deutsche Bundesregierung
Eine empörende Unterhaltung.
Rechtsanwalt Knidic zum Fall el Masri: „Diese Räuberpistole hab ich erst nicht geglaubt. Vom CIA nach Afghanistan verschleppt, gefoltert und in Albanien wieder ausgesetzt. Hei! Hei! Hei! Was ist das…?! – Aber es stellte sich heraus, die Schilderungen von Khaled El Masri entsprachen der Wahrheit. Und dann stockten plötzlich die vorbildlichen Ermittlungen des LKA. Da war klar, dass staatliche Interessen eine Rolle spielen!“
Khaled el Masri im Interview: „Ich bekam ein Sack über den Kopf und wurde links und rechts im Gang gegen die Wand geschleudert. ‚Du bist klug genug niemandem zu erzählen, was geschehen ist‘, sagten sie mir. Dann musste ich im dunklen Wald in einen Pfad gehen. Da dachte ich, jetzt ist es vorbei! Sie schießen mir in den Rücken.“
Der investigative Journalist John Goetz ermittelte die Klarnamen hinter den Decknamen der CIA Entführer. Doch die Haftbefehle wurden nicht weitergeleitet: „Wenn ein Bürger deines Landes von einem anderen Staat entführt wird, und dein Land macht nichts. Dann ist es kein souveräner Staat!“
Christian Ströbele, Bundestagsabgeordneter der Grünen, saß im Untersuchungsausschuss zum Fall el Masri: „Die haben uns eiskalt ins Gesicht gelogen. Da fragst dich, wieso gehst du da überhaupt noch hin!“
Dick Marty, Ermittler des Europarats zu illegalen Aktivitäten des CIA in Europa: „Diese Illegalen CIA-Entführungen sind ein Verbrechen! Aber Deutschland hat nichts unternommen um el Masri zu helfen und hat nie Stellung bezogen zu diesem Fall, obwohl el Masri deutscher Staatsbürger ist. Er hat ein Recht zu erfahren, welche Rolle sein Land in seinem Fall gespielt hat.“
Khaled el Masri mit Frau und Kindern: „Mein Mann war nicht mehr der Mann, der er einmal war, als er zurück kam. Es war sehr schwer. Er hatte Angst und weinte viel. Ich bin krank geworden vor Stress. Und seine Kinder haben ihn nicht wieder erkannt!“
Regisseur Stefan Eberlein mit Khaled el Masri: “ Der Fall el Masri hat mich empört. Deswegen musste ich diesen Film machen!“